Man kennt den kämpferischen Grieshaber. Als Künstler jedoch hat er sich die unverstellte, unverdorbene Sicht eines Kindes bewahrt. Der Bericht und die Bilder führen an manchen Stellen zu einer herzerfrischenden Komik, die dem „vieux“, dem es gleich war, was andere über ihn dachten, sicher gut gefallen hat. Eine alte Sehnsucht wollte er verwirklichen: „einmal wollte …
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Vermutlich im 3. Jahrhundert auf Lesbos verfasst, erzählt Longus die Geschichte zweier Hirtenkinder, die getrennt werden, sich wieder finden, um dann glücklich in Liebe miteinander zu leben. Jacques Amyot, der spätere Erzbischof von Auxerre, übersetzte 1559 diesen bukolischen Roman ins Französische. Und Goethe empfiehlt, die Geschichte der unschuldigen Hirtenkinder alle Jahre einmal zu lesen: „die …
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Hanfried Wendland hat einen frühen Text von Marion Gräfin Dönhoff (1909 – 2002) mit Linolschnitten illustriert. Im Oktober 1941 unternahm die 21-jährige Dönhoff zusammen mit ihrer Cousine Karin von Lehndorff, genannt Sissy, einen fünftägigen Ritte durch Masuren, von Allenstein über Nikolaiken nach Steinort. Der Bericht darüber ist an ihren Bruder Dietrich gerichtet, der sich im …
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Christian Wilhelm Allers (1857 – 1915) gehörte zu den bekannten Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er war mit Bismarck befreundet und mit vielen Spitzen der wilhelminischen Gesellschaft gut bekannt. 1892 liess sich Ahlers eine große Villa auf Capri errichten. Diese wurde zum Mittelpunkt des dortigen künstlerischen Lebens und zog Besucher aus ganz Europa an, vornehmlich …
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Der Hamburger Maler und Radierer Wilhelm Dittmer (1866 – 1909) ging 1898 nach Neuseeland und lebte sieben Jahren unter den Maori. In Neuseeland ist er bekannter als bei uns. Warum er dorthin ging, teilt er uns nicht mit. Wir erfahren jedoch den Anstoß zu dem Buch: „ Die gewaltige immergrüne Natur war köstlich, und verlockend …
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Ernst Jünger (1895 – 1998) polarisiert. Sein 1939 erschienenes Werk „Marmorklippen“ wird immer noch kontrovers diskutiert. Unstreitig ist es eine Parabel auf den Niedergang der Werte und der damit verbundenen Institutionen, die von einer gewalttätigen, totalitären Diktatur übernommen werden. Da die moderne Tyrannei sich auf den Konsens des Volkes stützt, ist kein politischer Widerstand, sondern …
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Weder die Nazis noch die DDR konnten die bibliophilen Traditionen Leipzig ganz zum Erlöschen bringen. Auch wenn von den DDR-Zensoren argwöhnisch beäugt, entwickelte sich gerade an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst ein ungewöhnliches Spektrum an Künstlern. Wer hier ausgebildet wurde, verstand sein Metier. Nachdem er 1933 aufgelöst worden war, wurde dann 1991 der …
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Neben der Toskana, ist die Provence für Otto Rohse die bevorzugte Landschaft. Für jemanden, der in Ostpreussen geboren und den grössten Teil seines Lebens im flachen Hamburger Umland verbracht hat, ist es nicht mehr als verständlich, die Provence zum Ort der Sehnsucht erkoren zu haben. Mit der künstlerischen Haltung Otto Rohses wäre es jedoch nicht …
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Schon früh an einem kulturellen Zionismus interessiert, gründete 1931 der Warenhausbesitzer Salman Schocken (1877 – 1959) seinen Verlag. Die antisemitischen Bedrohungen wurden stärker, und es ging ihm darum, ein Buchprogramm zu etablieren, das ein jüdisches Selbstverständnis bilden sollte. Die Themenbereiche waren Religion und Philosophie, Geschichte und Volkskunde sowie Literatur. Für die Buchgestaltung diente die Insel-Bücherei …
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