Der Hamburger Maler und Radierer Wilhelm Dittmer (1866 – 1909) ging 1898 nach Neuseeland und lebte sieben Jahren unter den Maori. In Neuseeland ist er bekannter als bei uns. Warum er dorthin ging, teilt er uns nicht mit. Wir erfahren jedoch den Anstoß zu dem Buch: „ Die gewaltige immergrüne Natur war köstlich, und verlockend war ihre Einladung, das Leben in ihr zu vergeuden … Davor mich zu schützen, entstanden die ersten Skizzen nach alten Schnitzereien.“ Ein alter Maori erzählt Dittmer die Sagen und Mythen seines Volkes, und Dittmer schreibt sie auf, zunächst auf Englisch, und er illustriert sie. Er zeigt uns eine Welt voller Naturgeister, in der sich die tätowierten und geschmückten Menschen nur durch die Weichheit ihrer Konturen und Bewegungen von den geschnitzten Masken und Skulpturen unterscheiden. Dittmer wusste, dass die Kultur der Maori nicht mehr lange greifbar sein würde. Seine Erzählungen und seine ausdrucksvollen Holzschnitte sind Zeugnisse einer damals noch lebendigen Kultur.
Dittmer, Wilhelm: Te Tohunga. Alte Sagen aus Maoriland in Wort und Bild von Wilhelm Dittmer. Hamburg, Verlag Alfred Janssen, [1907]. 5 nn. Bll., 119 S., 2 nn. Bll. Mit Buchschmuck und zahlreichen Holzschnitten des Verfassers, darunter 26 ganzseitigen. 4°, Wildledereinband mit intarsierter Deckel- und Rückenvignette, dreiseitiger Rotschnitt. 700,00 €
Nr. 59 der Vorzugsausgabe. – Thieme/Becker IX, 336. – Einband berieben und bestoßen, gelegentlich etwas stockfleckig, erste und letzte Seiten stärker.