Schon während des Ersten Weltkriegs war Amerika Grosz‘ Traumland. In seinen Städten regierte das schöpferische Chaos; romantische Gefühle, Technik und neusachliche Architektur bildeten eine explosive Mischung, in der es keine Ordnung und keine Richtung gab. Grosz, wie er sich selbst sah: „Der traurigste Mensch in Europa,“, aber elegant gekleidet und auf Haltung bedacht. Dagegen die Spießer, die Gesellschaft von gestern: „Überpinselte Fäulnis, Parfümierter Gestank.“ In Amerika hingegen lockt das brodelnde Leben: Jazz, farbgesättigte Spektakel und Hochhäuser.
Die Typographie akzentuiert den Rhythmus der expressionistischen Sprachwucht. Ausrufe sind in großen Lettern, wichtige gar in Rot gedruckt. Die Zeichnungen, die ihre Hingabe an Grosz nicht zu verleugnen suchen, zeigen den eleganten Grosz mit Hut, die Eisenbahnbrücken, die saturierte Spießergesellschaft, den Jazz und die Wolkenkratzer.
Grosz, George und Peter Rensch: Gesang an die Welt. Zeichnungen. Nachwort von Wieland Herzfelde. Berlin, Andante Handpresse, 2018. 40 nn. S. mit 7 kol. Zeichnungen, eine davon auf dem VDeckel. Fol. (39 x 30 cm), HLeinen im bedruckten Schuber, bedruckte Vorsätze, Fadenheftung. 980,00 €
Eines von 5 röm. num. Exemplaren mit kol. Original-Zeichnungen (daneben gibt es 16 arab. num. Exemplare mit kol. Holzschnitten). – Druckvermerk von Peter Rensch sign., die mont. 6 Zeichnungen (30 x 21 cm) jeweils monogrammiert und dat. – Handsatz mit versch. Grotesk-Schriften, teils farbig. – Bindung von Hand: Christian Klünder.