Es sind die Gedichte, die den Ton angeben. Eros Schiff lebt im Friaul, in der Nähe von Udine. Das ist auch die Wahlheimat des 1963 in Neuss geborenen Massimo Danielis, dessen Eltern von dort stammen. Visuali, das sind flüchtige Ausblicke: auf die nebelige Küstenlandschaft Friauls, auf die blattlosen Bäume des Winters, auf die unsichtbaren Quellen des Lebens wie den Gesang der Pappeln. Es sind Gedichte von einer tiefen Traurigkeit. Nicht die Dinge und ihre Beziehungen bleiben, sondern nur das Meer und der langsame Atem der Natur. Nur gelegentlich, in der Erinnerung an das Gegenüber eines anderen Menschen, wird die Melancholie durchbrochen.
Die teilweise mit zwei Platte gedruckten Radierungen Massimo Danielis’ verschmelzen mit der Typographie. Die flächigen Formen seiner Illustrationen nehmen die Farben der Gedichte auf: Das Grau des Winters, das Morgenrot, das Blau des Meeres. Wunderbar, wie Eros Schiff in seinem Gedicht „Sulla pittura di M. D.“ die Kunst seines Freundes beschreibt: „Langsam öffnen sich die Formen, und Zentimeter um Zentimeter zeigen sich unerwartete Geometrien, ruhig wie der Atem im Schlaf malen die Schätze des Universums: man erblickt einen verlorenen Reflex, vielleicht einen Traum, eine Schimäre, oder nur die Idee eines entfernten Horizontes.“
Schiff, Eros und Massimo Danielis: Visuali: 12 poesie di Eros Schiff incontrano 12 opere grafiche di Massimo Danielis. 2010. 14 Doppelblätter mit Radierungen von Massimo Danielis. 34,5 x 24 cm, lose Doppelbll. in Büttenmappe in grüner Leinenkassette. 950,00 €
Gedruckt von Werner Hiebel, officin albis in Garching, auf 300 g Hahnemühle. Eines von 30 num. Exemplaren. Impressum von Massimo Danielis und Eros Schiff sign.