Beeinflusst von der Flächenkunst des Jugendstils, setzte Ludwig von Hofmann (1861-1945) seine Vorstellung von einem Arkadien um: Sehnsucht nach hellenischer Schönheit, nach Jugend, Natur und Körperlichkeit waren der Gegenentwurf zu einer Welt, die immer stärker von Industrialisierung und Verstädterung geprägt wurde. Dem gekonnten Spiel von Licht und Schatten seiner Zeichnungen verdankte von Hofmann seinen künstlerischen Durchbruch. Im Berlin der Jahrhundertwende gehörte er zu den gefragten Künstlern. Er war umstritten, denn seine Konzeption jugendlicher, sinnenfroher Freitheit war unvereinbar mit den Konventionen der wilhelminischen Gesellschaft.
Ludwig von Hofmann, Kniendes Mädchen. Kohlezeichnung, 48 x 33 cm, ca. 1896, rechts unten monogrammiert. Gerahmt, Museumsglas. – In der grossen Darmstädter Ausstellung über Ludwig von Hofmann war das Bild zu sehen; abgebildet in: Ludwig von Hofmann: Arkadische Utopien in der Moderne, Ausstellungskatalog, Darmstadt 2005, S. 215 € 5000,-