Tag: 5. Juli 2019

Schmidt, Arno und Svato Zapletal: Kühe in Halbtrauer.

My home is my castle

Kühe in Halbtrauer: Der Titel der Erzählung steht für eine trostlos ländliche Idylle. Zwei ältere Herren, preisbewusst und sparsam, fliehen aus der Stadt und errichten dort ein Wochenendhaus. Es sind greise Träumer, die mit Bitterkeit und galligem Humor betrachten, was Krieg und Alter ihnen an Lebensmöglichkeiten genommen haben.  Auch dem jungen bundesrepublikanischen Staat gegenüber ist
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Die Landschaften der Kindheit und des Krieges

Die Landschaften der Kindheit und des Krieges

Die sarmatischen Landschaften (Litauen, Polen, Ukraine, Polen), die Bobrowskis Herkunft prägten und die teilweise Orte seiner Kriegserfahrungen waren, sind das Thema. Die Menschen dort sprechen teils deutsch, teils slawische Sprachen. Auch jüdisches Leben ist überall anzutreffen. Die Existenzen sind ländlich und ärmlich. Die Schrecken der Naziherrschaft werden in nuce, im scheinbar Alltäglichen, sichtbar: Der nahezu
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Heimat mit Heidegger

Heimat mit Heidegger

Der Feldweg ist Metapher für Heimat und Geborgenheit. Er gibt die Orientierung, die davor bewahrt, im „Lärm der Apparate … zerstreut und weglos“ unterzugehen. In den Bildern Zapletals spiegeln sich die Ruhe und die Gelassenheit des 1948 entstandenen nur scheinbar einfachen und tiefgründigen Texts. Die Bilder zeigen den Feldweg im Wechsel der Jahreszeiten, unter Schnee,
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Antje Wichtrey: "Alleine auch mit dem Horizont"

Antje Wichtrey: „Alleine auch mit dem Horizont“

Der Titel entstammt dem Tagebuch von Albert Camus. Eine existenzialistische Kargheit ist typisch für die Bilder der 1966 geborenen Antje Wichtrey. Mit Vorliebe illustriert sie Texte. Ihre Figuren wirken stets verloren. Eingesetzt in eine Landschaft sind sie ihrem Schicksal stumm ausgeliefert. Die unbarmherzige Landschaft Andalusiens, in der sie seit über drei Jahrzehnten zu Hause ist,
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Ricardo Benaim

Ricardo Benaim

Ricardo Benaim, 1949 in Caracas geboren, lebt und lehrt heute in New York. Er gehört zu den bekanntesten Künstlern Lateinamerikas und war stets mit den sozialen Bewegungen seiner Heimat verbunden. Anfang der achtziger Jahre studierte er in Paris die verschiedenen Druck- und Radiertechniken. In den darauffolgenden Jahren entstanden seine Collagen auf Papier. Verschiedene, manchmal gerissene
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Jo Bukowski: auf und ab

Jo Bukowski: auf und ab

Man muss schon zweimal hinschauen, aber dann lassen einen die Bilder des 1956 in Bielefeld geborenen Jo Bukowski nicht mehr los. Selten mehr als zwei geometrische Farbflächen gestalten das Bild. Breite Farbflächen bilden eine Textur an der Oberfläche. Dann bekommt das Bild seine dritte Dimension: Linien, die in die Tiefe gehen. Sie verbinden nicht einfach
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Christa Wolf zum 65.

Christa Wolf zum 65.

Zum 65. Geburtstag einer Frau bat Gerhard Wolf Künstlerfreunde um einen Beitrag für einen Geburtstagsstrauss. Für Christa Wolf, die sich in der DDR stets für eine liberale Kulturpolitik eingesetzt hatte, war dies eine schwere Zeit. Sie, die nur für Ihre Leser da sein wollte, die die humanen Werte sozialistischer Tradition bewahren wollte, wurde von konservativen
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Otto Pankok sieht Maxim Gorki

Otto Pankok sieht Maxim Gorki

Zeitlebens stellte Otto Pankon (1893 – 1966) Menschen dar, deren Leben sich am Rande der Gesellschaft abspielte. Ohne falsches Pathos und ohne Sentimentalität gibt er ihnen Würde und Anmut. Themen und Linienführung erinnern an sein grosses Vorbild van Gogh. Auch Gorki bekannte sich stets zu seiner ärmlichen Herkunft, und geradlinieg, wie er bei Pankok blickt,
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Otto Rohse: Toskana ohne Romantik

Otto Rohse: Toskana ohne Romantik

Nach seinen ersten Italienreisen Anfang der 1960-er Jahre erlernte Otto Rohse autodidaktisch die Technik des Kupferstichs. Andere Techniken schienen im ungeeignet zu sein, um das, was er in Italien sah, darzustellen. Er wollte keine opulenten Bilder wiedergeben, keinen Kitsch und keinen überflüssigen Pomp. Mit wenigen zarten Linien, ähnlich denen einer Bleistiftzeichnung, reduziert er Städteansichten (u.
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Josef Eberz: Drei Radierungen

Eberz (1880 – 1942), heute fast vergessen, gehörte zu den führenden Expressionisten seiner Zeit. Seit 1907 gehörte er zum Kreis von Adolf Hölzel, später war er Mitglied der Neuen Münchner Secession und der Künstlervereinigung ‚Das junge Rheinland’. Anfang der 1920-er Jahre unternahm er mehrere Reisen nach Italien, in deren Zusammenhang auch die hier vorgestellten Radierungen
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