Otto von Kotzebue (1787-1845) hatte gerade die die Seekadettenanstalt in St. Petersburg abgeschlossen, als er von 1803 bis 1806 untr von Krusenstern an der der ersten russischen Weltumseglung teilnahm. Nach Beendigung der napoleonischen Kriege rüstete der russische Außenminister Graf Rumanzjew 1815 die Brigg Rurik für eine Expedition zur Erforschung der Nordwestpassage aus und übertrug dem 28-jährien Otto von Kotzebue das Kommando. Als wissenschaftliche Mitarbeiter waren Adelbert von Chamisso und Johann Friedrich von Eschscholtz sowie als Maler Ludwig Choris an Bord. Von St. Petersburg aus wurde Kap Horn umsegelt, dann ging es durch den Pazifik bis nach Kamtschatka, dann durch die Beringstraße nach Alaska, über Stationen in Kalifornien und auf Hawaii um das Kap der Guten Hoffnung wieder zurück nach Europa. Ziel der Expedition war es gewesen, einen Seeweg im Nordmeer zu finden, um die russischen Kolonien in Amerika anbinden zu können. Als die Rurik 1818 zurückgekehrt war, hatte man über 400 Inseln kartographiert und wertvolles naturwissenschaftliches und ethnographischen Material gesammelt. Eine dritte Weltreise führte Otto von Kotzebue dann von 1823-1826 durch.
Kotzebue, Otto von und Adalbert von Chamisso: Entdeckungs-Reise in die Süd-See und nach der Bering-Strasse zur Erforschung einer nordöstlichen Durchfahrt. Unternommen in den Jahren 1815, 1816, 1817 und 1818 auf Kosten Sr. Erlaucht des … Grafen Rumanzoff auf dem Schiffe Rurik unter dem Befehle des Lieutenants der Russisch-Kaiserlichen Marine Otto von Kotzebue. 3 Bände in einem. Weimar, Gebrüder Hoffmann, 1821. 3 Bll., XVIII S., 2 Bll., S. 1 – S. 94, 1 Bl. (Vorrede), 1 nn. S., S. 96 – S. 168 / 176 S. / 240 S. Mit 6 (5 gefalt.) Mit 6 (5 gefalt.) gest. Karten, 19 kolor. (4 doppelblattgr.) Aquatintaradierungen, 1 Kupfertafel und 2 gefalt. Tabellen. Gr.-8° (25 x 20,5 cm), HLeder der Zeit mit RVergoldung und vergold. RTitel, Initiale „G“ unter preussischer Königskrone. 7800,00 €
Goed. VI, 150, 19. Nissen 2297. Lipperheide La 7. Sabin 38 284. Henze III, 69. Slg Eutin 0729. Borba de Moraes I, 371. – Erste Ausgabe des sehr schön ausgestatteten Expeditionsberichts.Vorzugsausgabe auf feinem Velin, in der alle Kupfer koloriert sind (vgl. Heinsius 6, Sp. 450); gemäß Subskriptionsverzeichnis eines von 76 Ex. Eines der am aufwendigsten gedruckten deutschen Reisewerke seiner Zeit. Die prachtvoll kolorierten Aquatintaradierungen zeigen Porträts von Eingeborenen, Ansichten, Kostüme, Landschaften Segelbooten und Schmetterlinge. – Enthält das besondere Blatt für die Subskription von Zar Alexander I. sowie das 18 Seiten umfassende Subskriptionsverzeichnis, in dem auch die Ausstattung dieser Ausgaben erläutert wird. Unter den Subskribenten Fouqué, Hitzig, Maltzahn, Gneisenau, Fürst Pückler und Humboldt. – Ecken bestoßen, hinteres Gelenk mit kleiner Fehlstelle und kurzem Einriss. 1 Bl. mit kleinem Löchlein und geringem Buchstabenverlust, 1 Karte und 1 Bl. mit kleinem Einriss, zu Beginn minimal fingerfleckig, insgesamt sehr sauberes Exemplar.