Karl Walser (1877-1943), der jüngere Bruder des Dichters, lebte, mit längeren Unterbrechungen im und nach dem 1. Weltkrieg, von 1901 bis 1925 in Berlin. Er gehörte zu den bekanntesten jungen Künstlern im Umkreis der Berliner Secession. Bruno Cassirer erkannte sofort sein Talent und beschäftigte ihn immer wieder als Buchgestalter und Illustrator. Mindestens ebenso stark wie seine Liebe zum Buch war die zur Bühne. Vor allem für Max Reinhard entwarf er die Bühnenbilder und Kostüme und war so Teil der spektakulären Premierenerfolge, über die man sprach. Der Verlag Cassierer verewigte einige dieser Kunstwerke. Oskar Bie (1864-1938), ein brillianter Musik- und Kunstkritiker, schrieb dazu einen geistreichen Essay über das Theater und über Walsers Ausstattungskunst. Als Leiter der Neuen Deutschen Rundschau gehört Bie zu den einflussreichen Intellektuellen der Zeit. Nach 1933 durften seine Schriften nicht mehr gedruckt werden.
Bie, Oskar und Karl Walser: Das Theater. Bühnenbilder und Kostüme. Berlin, Bruno Cassirer, [1911]. 2 Bll., 34 (1) S. Text, kol. Titelvignette, 28 (davon 26 auf Tafeln) handkol. Lithographien von Karl Walser und 8 Bühnenbildern auf Lichtdruck-Tafeln. 4°, farb. illustr. HLeinen mit KGoldschnitt. 280,00 €
Badorrek-Hoguth A 2. – Erste Ausgabe. Auf van-Gelder-Bütten gedruckt. Die meisten Kostümabbildungen zu Figaros Hochzeit, Hoffmanns Erzählungen und Carmen. – Schnitt etwas fleckig, Rücken und VDeckel mit Stockflecken.