Freiheit und Democracy

Baldwin Zettl, 1943 in Falkenau (heute Tschechien) geboren, studierte bei Werner Tübke, Gerhard Kurt Müller und Rolf Kuhrt an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Er beherscht den Kupferstich wie die Alten aus der Dürerzeit, und genau so kraftvoll und präsent sind seine Gestalten. Brechts lange Ballade ist eines der wichtigsten Gedichte der Nachkriegszeit. Democracy, das meint die Restauration in Westdeutschland unter amerikanischen Auspizien: Nazis und Mitläufer, jetzt angepasst und umgedreht, fordern Freiheit für Industrie und Aufrüstung. Sie kommen aus dem Gestern und bilden deshalb einen anachronistischen Zug. Zur Unterdrückung Andersdenkenden werden sie im Kalten Krieg gebraucht. Gesungen wurde die Ballade von Ernst Busch, dem Barrikaden-Tauber. Im Straßentheater der achtziger Jahre erhielt sie erneute Aktualität. Druck und Ausstattung entsprechen höchster Qualität – wie bei allen Veröffentlichungen des Leipziger Bibliophilen-Abends, der mit seinem Vorsitzenden Herbert Kästner ein Garant für die Bewahrung ostdeutscher Buchkunst ist.

Brecht, Bertolt: Freiheit und Democracy oder Der anachronistische Zug. Leipzig, Leipziger Bibliophilen-Abend, 2006. Zweifarb. Druck des Textes auf 6 transparenten Doppelblättern. Mit 6 sign. Kupferstichen von Baldwin Zettl auf Bütten sowie einer beiliegenden CD (Paul Dessau singt). 4°, Lose in OPappkassette.[nbsp]520,00 € = 16. Leipziger Druck. –

Eins von 30 röm. num. Künstlerexemplaren (GA 180). Gestaltung Gert Wunderlich, Impressum von Gert Wunderlich sign. – Zustand sehr gut.

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