Dunkles Meer mit Lichtpunkten

Im Februar 1907 verbrachte der 25-jährige Alfred Richard Meyer (1882-1956) drei Wochen in der Pension von Paul Müller-Kaempff und seiner Frau Else, den Mitbegründern der Ahrenshooper Künstlerkolonie. Wie in Bildern wird das winterliche Meer bei Sonnenuntergang und in der Nacht ausgemalt. Dem dunklen Meer und den Wolken stehen die letzten Sonnenstrahlen sowie das Leuchten von Sternen, Mond, Leuchtturm, Kinderlaternen als Orientierungspunkte gegenüber. Vogelschreie verstärken die Düsternis, und nur entfernt stehende Gebäude mit ihren Bewohnern lassen auf Trost hoffen.

Im gleichen Jahr gründete Meyer, der sich ab 1913 Munkepunke nannte, seinen eigenen Verlag, in dem als erste Veröffentlichung die Ahrenshooper Abende erschienen.

Es sind also keine heimeligen Abende am Kaminfeuer, wie der Titel suggerieren könnte. Die Farbholzschnitte zeigen die Landschaft In horizontalen Schichten: Gelber Sand, grünblaues Wasser, Sonnenreste, Abendrot, Wolken, die Farben spiegeln. Anders als die Verse zeige sie keine Spur von Melancholie, keinen Menschen, der sich in der Landschaft verloren fühlen würde. Die Landschaft erscheint als das, was auch Meyer in ihr zu finden hoffte: Erholung für Augen und Seele.

Meyer, Alfred Richard: Ahrenshooper Abende: „fünf lyrische Pastelle“. Wiederaufnahme des Privatdrucks aus dem Jahre 1907 mit Original-Farbholzschnitten von Peter Rensch und einem Nachwort von Heliane Keller. Berlin, Andante Handpresse, 2014. 32 nn. S. mit insgesamt 8 ganzs. Farbholzschnitten von Peter Rensch, davon 1 auf dem VDeckel und 1 lose beigelegt. quer-4° (24,5 x 30 cm), handgeb. Ppbd. (von Christian Klünder) mit Büttenbezug. 320,00 €

Eines von 8 num. Exemplaren mit einem zusätzlichen lose beigelegten Farbholzschnitt (GA 22 arab. num. und 6 röm. num. Ex.). – Impressum und der lose beigelegte Holzschnitt von Peter Rensch sign. –

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