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Nicht das erste, das nächste Beste

Aufgrund seines Habitus gerne als Malerfürst apostrophiert, thematisiert Markus Lüpertz (* 1941) sein ganzes Schaffen hindurch Ereignisse und Gestalten deutscher Geschichte und antiker Mythen. Das Interesse am Rätselhafen, am Unergründlichen führte zwangsläufig zur Begegnung mit Friedrich Hölderlin (1770-1843). Dessen Gedicht „Das nächste Beste“ liegt in drei Fassungen vor, alle aus der Bad Homburger Zeit, nach
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Kopf und Hände

Um 1980 entstanden Gedicht und Text zum Eisenwagen. Der 1939 in Dresden geborene Volker Braun hatte sein Thema gefunden: die Widersprüche zwischen den sozialistischen Idealen und den Verkrustungen des realen Sozialismus in der DDR, die ihn dann 1990 für einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und realem Sozialismus suchen ließen. Der Eisenwagen ist eine Metapher für
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Dracula und Frankenstein

Uwe Bremer (* 1940) ist ein Multitalent. Er schreibt, malt und zeichnet. Seine Geschichten sind voll von skurrilem, aberwitzig schwarzen Humor. Vieles deutet darauf hin, dass seine Bilder sich aus den Geschichten entwickeln. Sie überhöhen diese ins Phantastische gesteigert. Seine Malereien zeigen leuchtende, flächig aufgetragene Farben, wohingegen in seiner Graphik feinnervige Linien die Beziehungen zwischen
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Die Städte: Dschungel aus Steinen

Expressionistische Großstadtlyrik, das sind Häusermeere, Straßenschluchten und unendliche Reizüberflutung. Die Dichter kamen meist aus der Provinz und standen dem, was auf sie einstürzte, ambivalent gegenüber. Vitalität und Lebensmöglichkeiten kontrastierten mit dem apokalyptische Schreckgespenst vom Untergang der Riesenstädte. Bei Ackermann besteht die Stadt dann nur aus Architekturdetails. Die Natur ist aus der Stadt verschwunden. Die Angstvision
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Antje Wichtrey: "Alleine auch mit dem Horizont"

Antje Wichtrey: „Alleine auch mit dem Horizont“

Der Titel entstammt dem Tagebuch von Albert Camus. Eine existenzialistische Kargheit ist typisch für die Bilder der 1966 geborenen Antje Wichtrey. Mit Vorliebe illustriert sie Texte. Ihre Figuren wirken stets verloren. Eingesetzt in eine Landschaft sind sie ihrem Schicksal stumm ausgeliefert. Die unbarmherzige Landschaft Andalusiens, in der sie seit über drei Jahrzehnten zu Hause ist,
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Ricardo Benaim

Ricardo Benaim

Ricardo Benaim, 1949 in Caracas geboren, lebt und lehrt heute in New York. Er gehört zu den bekanntesten Künstlern Lateinamerikas und war stets mit den sozialen Bewegungen seiner Heimat verbunden. Anfang der achtziger Jahre studierte er in Paris die verschiedenen Druck- und Radiertechniken. In den darauffolgenden Jahren entstanden seine Collagen auf Papier. Verschiedene, manchmal gerissene
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Jo Bukowski: auf und ab

Jo Bukowski: auf und ab

Man muss schon zweimal hinschauen, aber dann lassen einen die Bilder des 1956 in Bielefeld geborenen Jo Bukowski nicht mehr los. Selten mehr als zwei geometrische Farbflächen gestalten das Bild. Breite Farbflächen bilden eine Textur an der Oberfläche. Dann bekommt das Bild seine dritte Dimension: Linien, die in die Tiefe gehen. Sie verbinden nicht einfach
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Christa Wolf zum 65.

Christa Wolf zum 65.

Zum 65. Geburtstag einer Frau bat Gerhard Wolf Künstlerfreunde um einen Beitrag für einen Geburtstagsstrauss. Für Christa Wolf, die sich in der DDR stets für eine liberale Kulturpolitik eingesetzt hatte, war dies eine schwere Zeit. Sie, die nur für Ihre Leser da sein wollte, die die humanen Werte sozialistischer Tradition bewahren wollte, wurde von konservativen
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Otto Pankok sieht Maxim Gorki

Otto Pankok sieht Maxim Gorki

Zeitlebens stellte Otto Pankon (1893 – 1966) Menschen dar, deren Leben sich am Rande der Gesellschaft abspielte. Ohne falsches Pathos und ohne Sentimentalität gibt er ihnen Würde und Anmut. Themen und Linienführung erinnern an sein grosses Vorbild van Gogh. Auch Gorki bekannte sich stets zu seiner ärmlichen Herkunft, und geradlinieg, wie er bei Pankok blickt,
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Otto Rohse: Toskana ohne Romantik

Otto Rohse: Toskana ohne Romantik

Nach seinen ersten Italienreisen Anfang der 1960-er Jahre erlernte Otto Rohse autodidaktisch die Technik des Kupferstichs. Andere Techniken schienen im ungeeignet zu sein, um das, was er in Italien sah, darzustellen. Er wollte keine opulenten Bilder wiedergeben, keinen Kitsch und keinen überflüssigen Pomp. Mit wenigen zarten Linien, ähnlich denen einer Bleistiftzeichnung, reduziert er Städteansichten (u.
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