Über 250 Gedichte hat Theodor Fontane (1819-1898) hinterlassen. Vor uns liegt eine persönliche Auswahl von 23 Gedichten. Es fehlen die bekannten Balladen aus den Lesebüchern der Schulen. Die ausgewählten Texte sind von Skeptizismus durchzogen, und wenn man will, kann man die Auswahl als Kritik an den Zeitläuften verstehen. Da ist die Stille des märkischen Dorfes; …
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Es spricht Gero Kempf: Free Jazzer, Bassist. Der Bass gibt den Rhythmus, ist das Zentrum der Band. Lockere Intuition ist die Voraussetzung für die freie Improvisation, die aber dann körperlich anstrengend ist. Muskeln und Instrumente verschmelzen. Die Struktur der Musik, das sind bunte Schlangen, die sich durch Musik bewegen. „Vielleicht eine Traumwelt, aber für mich sehr …
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Aufgrund seines Habitus gerne als Malerfürst apostrophiert, thematisiert Markus Lüpertz (* 1941) sein ganzes Schaffen hindurch Ereignisse und Gestalten deutscher Geschichte und antiker Mythen. Das Interesse am Rätselhafen, am Unergründlichen führte zwangsläufig zur Begegnung mit Friedrich Hölderlin (1770-1843). Dessen Gedicht „Das nächste Beste“ liegt in drei Fassungen vor, alle aus der Bad Homburger Zeit, nach …
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François Arago (1786-1853) und Alexander von Humboldt (1769-1859) haben sich tatsächlich 1809 in Paris kennengelernt. Sie wurden Freunde mit auch gemeinsamen wissenschaftlichen Interessen. Das Gespräch des Astronomen und Physikers mit dem Weltbürger Alexander von Humboldt, das Hans Magnus Enzensberger (geb. 1929) skizziert, hätte durchaus so stattfinden können. Die Zeitläufte und Lebensumstände waren unsicher, aber die …
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Otto von Kotzebue (1787-1845) hatte gerade die die Seekadettenanstalt in St. Petersburg abgeschlossen, als er von 1803 bis 1806 untr von Krusenstern an der der ersten russischen Weltumseglung teilnahm. Nach Beendigung der napoleonischen Kriege rüstete der russische Außenminister Graf Rumanzjew 1815 die Brigg Rurik für eine Expedition zur Erforschung der Nordwestpassage aus und übertrug dem …
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Chappe d’Auteroche (1722 – 1769) widmete sich, nach seiner Ausbildung zum Geistlichen, der Astronomie. Von der Académie des sciences hate er den Auftrag, in Tobolsk in Sibirien den nächsten der äußerst seltenen Venusdurchgänge vor der Sonne zu beobachten, den Halley auf den 6. Juni 1761 bestimmt hatte. Er verließ im November 1760 Paris und machte sich auf seine beschwerliche, über 5000 km lange Reise. Zuerst …
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Es war eine Sensation, als Ludwig XV. (1710-1774), zu seinen Lebzeiten „le Bien Aimé“ genannt, im Oktober 1744 für fünf Tage nach Straßburg kam. Die Stadt war seit 1681 französisch, war keine freie Reichstadt mehr, sondern direkt dem König unterstellt, und die Bevölkerung war noch immer protestantisch und von deutscher Kultur geprägt. Ludwig befand sich …
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Es ist der dritte und letzte Collagenroman Max Ernsts. Der Titel des Bildromans ohne Worte bezieht sich auf die 1927 in Paris gegründete Wohlfahrtseinrichtung „Die Woche der Güte“. Dargestellt wird jedoch eine siebentägige Abfolge von Gewalt und Katastrophen. Schlamm, Wasser, Feuer, Blut, Schwarz, Sicht und das Unbekannte sind die sieben Elemente des Schreckens. Der Mann …
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Goethe zugeschrieben, und von Goethe könnte der Text auch sein. Wir sind Teil des ständigen Werdens und Vergehens der Natur, wir wirken auf sie ein und beherrschen sie doch nicht. Es passt dazu, dass Svato Zapletal Text und Illustration auf Makulaturbögen druckt. Er nennt sie Reinigungspapiere: Papiere, teils noch mit Fragmenten früherer Drucke, die, manchmal …
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Um 1980 entstanden Gedicht und Text zum Eisenwagen. Der 1939 in Dresden geborene Volker Braun hatte sein Thema gefunden: die Widersprüche zwischen den sozialistischen Idealen und den Verkrustungen des realen Sozialismus in der DDR, die ihn dann 1990 für einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und realem Sozialismus suchen ließen. Der Eisenwagen ist eine Metapher für …
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